DIE ENTSTEHUNGSGESCHICHTE
Rund 3 Jahre Entwicklungszeit, viele kluge Köpfe, noch viel mehr helfende Hände und die absolute Leidenschaft und den Glauben daran, etwas zu erreichen, woran viele bisher gescheitert sind. Das Ergebnis ist unsere HORTEN HX-2, das erste zivile Nurflügelflugzeug. Wie alles begann…
Der Vater der Nurflügel
Dr. Reimar Horten
Unsere bisherigen Erfolge sind auch der engen Zusammenarbeit mit dem „Vater der Nurflügel“, Dr. Reimar Horten, zu verdanken, der das Projekt von Anbeginn bis zu seinem Tode im Jahr 1994 begleitete und nach dessen Namen das Unternehmen benannt ist. Er war mit seinen zahlreichen, erfolgreich erprobten Nurflügel-Flugzeugen der geheime Hoffnungsträger der alten deutschen Luftwaffe und seiner Zeit um Jahrzehnte voraus.
Vier verschiedene Nurflügel-Modelle befanden sich in der Serienfertigung, als der Krieg endete. Die Alliierten untersagten jedwede Fortführung der Nurflügel-Projekte in Deutschland. In den USA wurde die Erforschung von Nurflügel-Flugzeugen durch die Firma Northrop fortgeführt. Aus diesen Forschungen resultierte die Entwicklung des bekannten B2 Bombers durch die Firma Northrop Grumman.
Der Vater der Nurflügel
Die ersten Modelle
1987 kam der persönliche Kontakt zu Dr. Reimar Horten in Argentinien zustande. Mit seiner Unterstützung wurden in den Folgejahren drei ferngesteuerte Flugmodelle gebaut und erprobt. Die guten Testergebnisse führten zu der Entscheidung, ein manntragendes Flugzeug zu bauen.
Die Vorgänger der HX-2
Die PUL-9
Wiederum basierend auf den Berechnungen von Horten entstand das einsitzige Versuchsflugzeug PUL 9 als „proof of concept“. Die Endmontage übernahm 1990 der damalige Kooperationspartner NIKE Aeronautica in Bologna/Italien. Dort begann im gleichen Jahr auf dem firmeneigenen Flugplatz die Flugerprobung. Die von verschiedenen Piloten bestätigten herausragenden Flugeigenschaften und die einfache Handhabung bewiesen einmal mehr die Richtigkeit der Theorie Hortens.
Die Vorgänger der HX-2
Weiterentwicklung
In der weiteren Zusammenarbeit mit Dr. Reimar Horten wurde anschließend das Design für ein zweisitziges Nurflügel-Flugzeug entwickelt und in Argentinien ein Modell im Originalmaßstab gebaut. Auf dieser Grundlage begann 1992 die Arbeit an dem ersten Versuchsflugzeug der Serie PUL 10, das bereits in Negativformen hergestellt wurde und abermals als „proof of concept“ dienen sollte. Die Endmontage erfolgte in Italien. Nach erfolgreicher Flugerprobung geriet die PUL 10 in das Rampenlicht der nationalen und internationalen Fachpresse, nachdem bekannte Testpiloten das Flugzeug geflogen und bewertet hatten. Die Berichte lösten eine Flut von Anfragen aus.
Die Vorgänger der HX-2
Die PUL-10
Die Entscheidung fiel, einen Prototyp der Serie PUL 10 mit Einziehfahrwerk zu bauen und parallel dazu weitere für die Serienfertigung erforderliche Werkzeuge und Vorrichtungen herzustellen. 1994 begannen in Italien die Endmontage und die Flugerprobung. Letztere wurde später mit französischer Zulassung auf dem Flugplatz in Sarrebourg fortgeführt.
Im Juni 1995 erfolgte eine Testreihe zur Erprobung der Überzieheigenschaften bei Überschreiten des hinteren Schwerpunktbereichs. Hierbei musste nach einem „Power-Off-Stall“ das eigebaute Fallschirm-Rettungssystem ausgelöst werden, um Schaden vom Piloten abzuwenden. Die PUL 10 II wurde so stark beschädigt, dass eine Reparatur unrentabel gewesen wäre. 1996 begann die Herstellung der PUL 10 III mit deutscher Zulassung. Der Erstflug in Breitscheid erregte großes öffentliches Interesse und in zahlreichen Beiträgen in Presse, Funk und Fernsehen wurde über die Attraktion im deutschen Luftraum berichtet.
Die Geburt der HX-2
Analysen
Eine eingehende Analyse der Flugdaten förderte beachtliche Optimierungspotenziale zutage, die durch Abänderungen am Mittelteil und an der Passagierkabine ausgeschöpft werden sollten. So wären eine beachtliche Leistungssteigerung sowie eine Reduzierung der Geräuschemission zu erzielen. Zusätzlich könnte durch eine optimierte Passagierplazierung im Bezug auf den vom Piloten einzuhaltenden Flugzeugschwerpunktbereich eine Fehlbeladung von vornherein weitgehend ausgeschlossen werden. Auf Grundlage dieser Erkenntnisse begann die Erforschung und Entwicklung eines neuen Modells.
Die Geburt der HX-2
Der erste RollOut
Im September 2017 war es schließlich so weit, die HX-2 hatte den ersten RollOut auf dem Rollfeld des Heimatflugplatzes Eisenach-Kindel (EDGE). Nach 3 Jahren Entwicklungs- und Bauzeit verließ das Flugzeug im Rahmen eines Mitarbeiterfests erstmalig den Hangar.
Die Geburt der HX-2
Der (erste) Jungfernflug
Im Sommer 2018 wurde nach unzähligen Tests, Weiterentwicklungen und Optimierungen der nächste Meilenstein erreicht – die HX-2 hob erstmals überhaupt vom Boden ab. Obwohl das Einziehfahrwerk über die gesamte Flugdauer aus Sicherheitsgründen ausgefahren blieb, zeigte das Flugzeug derart gute Flugeigenschaften, dass aus den ursprünglich geplanten Start-and-Stop-Plänen gleich zwei 20-minütige Testflüge wurden.
Die Geburt der HX-2
Der (zweite) Jungfernflug
Im Februar 2019 begannen in Vorbereitung für die Weltpremiere die ersten Tests mit eingezogenem Fahrwerk – die wohl schönste Ansicht der HX-2. Während der erste Test noch rund um den Heimatflugplatz erfolgte, konnten bereits am zweiten Tag problemlos Kurzdistanzen zu einem benachbarten Flugplatz absolviert werden. Im Rahmen dieser Test erfolgte letztendlich auch das erste In-Air-Fotoshooting über der Heimat unseres nun flugerprobten Nurflügels.
Das Licht der Öffentlichkeit
Weltpremiere
Die AERO 2019 in Friedrichshafen war der perfekte Ort, die HX-2 erstmals der breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Schon im Vorfeld gab es zahlreiche Berichte über die „geheimnisvolle Neuvorstellung“ in der Halle B1. Nicht nur die perfekte Positionierung unmittelbar am Haupteingang der Messe oder die gut besuchte Pressekonferenz, sondern vor allem die Tatsache, dass dieser Prototyp tatsächlich wenige Tage vor der Show innerhalb von 2 Stunden aus Eisenach nach Friedrichshafen flog, sorgte für enorme Aufmerksamkeit.
Das Licht der Öffentlichkeit
Born For Hydrogen
Erstmalig fand im Jahr 2019 die Nationale Luftfahrtkonferenz statt. Das Zusammentreffen namhafter Hersteller und hochrangiger Politiker am Flughafen Leipzig bot uns die einmalige Gelegenheit, unsere Vision und das Potential der HX-2 für den Betrieb mit alternativen Antrieben – speziell Wasserstoff und Brennstoffzellen – zu präsentieren.
Das Licht der Öffentlichkeit
Tradition & Zukunft
Am 27. November 2019 fand in Weimar im congress centrum Weimarhalle die Verleihung des Innovationspreises Thüringen 2019 statt. Unter insgesamt 91 Bewerbern wurden wir für die HX-2 in der Kategorie „Tradition & Zukunft“ mit dem mit 20.000 Euro dotierten Preis ausgezeichnet. Eine ganz besondere Ehre, ein großartiger Abschluss eines unbeschreiblichen Jahres 2019 und der Lohn für die harte Arbeit, die in den letzten Jahren vom gesamten Team geleistet wurde.